Die HSG Obertshausen/Heusenstamm wird um einen dritten Verein ergänzt: Ab der kommenden Saison bilden die Handballerinnen und Handballer der TG Obertshausen, der TSV Heusenstamm und der TGS Bieber eine Gemeinschaft. Künftig werden sie als HSG OberBieberStamm auflaufen. Ein großes Ziel der Kooperation ist es, dass es für jeden, der Handball spielen möchte - von der Jugend bis zu den Aktiven, egal ob Frauen oder Männer – eine Mannschaft gibt. Schon vor etwa einem Jahr sind fünf Frauen aus Bieber zur HSG gewechselt. Da sei schon klar gewesen, dass weitere Bieberer nachkommen würden. Doch zu der Zeit gab es noch ein Hindernis für den Zusammenschluss: TGO und TSV bildeten seit 2020 im Jugendbereich eine JSG (Jugend-Spielgemeinschaft) mit der SG Hainhausen. Dann ist es nicht möglich, bei den Erwachsenen mit einem anderen Verein zusammenzugehen. „Hainhausen wollte die Zusammenarbeit nicht ausweiten, also war klar, dass wir das beenden“, sagt Marléne Nahlik, die 1. Vorsitzende der HSG. Nun stand die Tür für die Offenbacher offen. Im März stimmten die Mitglieder für die Gründung der neuen, erweiterten HSG. Ein weiterer Grund wurde Nahlik direkt nach Hause getragen. Ihre Tochter spielt selbst Handball in der JSG und spiegelt dem Verein ein Problem, das die Spielgemeinschaft mit sich bringt. „Sie spielen mit ihren Freunden in Hainhausen, kennen die Halle, die Trainer und wollen dann auch nach der Jugend dort bleiben. Da sind bei uns bei der HSG die Alarmglocken angegangen“, sagt Nahlik. Schließlich trägt die Jugendarbeit so nur Früchte für Hainhausen und nicht für den eigenen Verein. Das soll sich wieder ändern: „Wir wollen uns breiter aufstellen, den Durchlass fördern und so auch unsere aktiven Mannschaften verjüngen“, sagt Nahlik. Aktuell – also noch ohne die Verstärkung aus Bieber – hat die HSG noch zehn Jugendmannschaften in der JSG mit Hainhausen sowie eine eigene F-Jugend und zwei aktive Mannschaften. Die höheren Jugenden fehlen – auch in Bieber. Die TGS Bieber kämpft als Verein, dessen Handballabteilung auf den Breitensport ausgelegt ist, gegen große Konkurrenz in Offenbach – sowohl um Talente, als auch um Hallenzeiten. „Bis zur D-Jugend können Mädchen und Jungen zusammenspielen, da können wir eine Mannschaft stellen“, sagt Fynn Rinke von der TGS. Danach aber eben nicht mehr. Die jungen Handballerinnen und Handballer verteilen sich auf Kickers Offenbach und die TSG Bürgel. „Aber viele wollen sich eigentlich gar nicht dem Leistungsdruck aussetzen, der dort herrscht“, sagt Rinke weiter. So würde der Handball viele Kinder verlieren, die besonders in den älteren Jugenden fehlen. Die Zahl der Abgänger wollen alle drei Vereine zusammen in Zukunft reduzieren. Ihren „Bau“ wird die HSG OberBieberStamm bei Heimspielen in Obertshausen haben. Das Sportzentrum an der Badstraße biete optimale Bedingungen, sind sich alle Beteiligten einig. Sebastian Kurt aus dem Hauptvorstand der TGS Bieber schwärmt von der Halle: „Sie hat eindeutig den besten Grip.“ Marléne Nahrlik weiß außerdem, dass auch für das Catering bei Heimspielen ausreichend Platz zur Verfügung steht. „Das ist wichtig. Damit erwirtschaften wir Gelder, um zum Beispiel die Schiedsrichter bezahlen zu können.“ Außerdem gibt es einen großen Parkplatz direkt vor der Halle. Das klingt banal, dürfte aber auch die Eltern der zukünftigen Junghandballer interessieren, die nun ein neues Ziel bei ihren Fahrgemeinschaften ansteuern müssen. „Wir achten aber darauf, dass in allen drei Orten trainiert wird“, führt Kurt an. Die Offenbacher wissen, dass das eine Umstellung ist, aber auch, dass der Weg je nach Wohnort in Offenbach nach Obertshausen nicht viel weiter als nach Bieber ist. „Das wird sich einstellen“, ist sich Rinke sicher, dass die Vorteile des neuen Zusammenschlusses definitiv überwiegen werden. Foto: Theresa Ricke/Offenbach Post
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